Von: Ray / Vanessa

An einem bezaubernden Wintermorgen, der mit Freude gefüllt ist, denkt man meistens, dass nichts mehr schieflaufen kann. Es ist einer der Tage, an dem alle gemeinsam kommen und alles Weitere vergessen, denn an Weihnachten sind alle glücklich. 

Gerhardt verteilte wie jedes Jahr Freude in der kleinen Stadt Kleve. Zu dieser Tradition kam es vor Jahren, als er zu einem komplizierten Konflikt mit seinem bestem Freund, Grinch, kam. 

„Grinch? Wir müssen schnell zu den Janssens,“ rief Gerhardt.

„Ja,“ antwortete Grinch unmotiviert. „Müssen wir da wirklich hin?“ 

„Natürlich, wir müssen doch die Weihnachtsdekorationen abholen,“ erwiderte Gerhardt. „Außerdem schulden wir ihnen was.“ 

Grinch stampfte auf den Boden und blieb stehen. Er musste kurz Luft holen von dem ganzen Rennen, bevor er ausrief: „Ich habe was Besseres zu tun, Gerhardt!“ 

Gerhardt starrte ihn mit enttäuschten Augen an. Er bemerkte, dass Grinch in letzter Zeit nicht mehr derselbe war, er hatte sich verändert. Anstatt sich jedes Jahr, wie immer, für Weihnachten mit voller Motivation vorzubereiten, war er dieses Mal gereizt. So hatte Gerhardt ihn noch nie erlebt. 

„Was hast du denn besseres zu tun an Weihnachten als zu dekorieren?“, fragte er empört. 

„Es macht einfach keinen Spaß mehr.“ Grinch drehte sich in die andere Richtung und lief davon, was Gerhardt dazu brachte, die Janssens alleine zu besuchen. Er versuchte die traurigen Gedanken wegzudrücken, indem er sich mit dem Gedanken an ein gemeinsames Weihnachten aufmunterte. Am Abend wird doch bestimmt alles wieder gut, dachte Gerhardt. 

Zuhause angekommen hörte Gerhardt leider gar nichts. Es wurde langsam Zeit, die Gäste reinzulassen, jedoch war auf dem Tisch nicht mal ein einziger Teller zu sehen. „Grinch?“ rief er verzweifelt. Das einzige, was er hörte, war jedoch seine eigene Stimme und die verzweifelten Gedanken. Wie konnte er seinen besten Freund, Gerhardt, alleine lassen?  

Gerhardt riss die Tür auf und kniff die Augen zu, als ihm die Schneeflocken ins Gesicht fielen.  

„Gerhardt?“, rief die Familie Janssen. Sie waren eine der vielen Familien, die Grinch und Gerhardt heute Abend besuchen sollten. Sie standen schon vor unserer Tür und waren bereit einzutreten. „Grinch ist weg“, rief Gerhardt.  

„WIE BITTE?!“, riefen die Janssens empört. „Ja“, sagte Gerhardt. „Er hat mich mit allem alleine gelassen.“ Eine kurze Zeit war es nur still und langsam wurde es Gerhardt zu kalt. 

„Gerhardt“, sagten die Janssens. Sie kamen näher und klopften ihm auf die Schulter um ihn zu trösten. „Grinch weiß, wie sehr dir Weihnachten am Herzen liegt. Lass uns diesen Tag noch zu einem guten machen.“ 

Gerhardt wusste, dass es zu sowas mal kommen würde. Sein bester Freund hat sich schon lange nicht mehr wie einer angefühlt. Er kann nicht mit Worten beschreiben, wie verlassen er sich in diesem Moment fühlte und wünscht das keinem anderen. Und erst recht nicht an einem Tag wie Weihnachten wo jeder jemanden zum Reden hat. 

Seitdem versprich sich Gerhardt allen Bewohnern in Kleve, Weihnachten wenigstens ein bisschen zu verschönern.