Kommentar: Flüchtlinge aus der Ukraine, bevorzugt? 

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Kommentar: Flüchtlinge aus der Ukraine, bevorzugt? 

Der Ukraine-Krieg ist ein wichtiges und konstant besprochenes Thema, doch leider bekommt nicht jeder Krieg und jeder Flüchtling so viel Aufmerksamkeit wie der ukrainische. Werden Ukrainer in unserer Gesellschaft also tatsächlich besser behandelt?  

Eine bessere Behandlung von Ukrainern zeigt sich im Alltag, so wie bei der Einwanderung nach Deutschland, aber darüber gleich mehr. Als der Ukraine Krieg mehr Aufmerksamkeit bekam, wurden so schnell wie es geht Hilfs- und Spendenaktionen gestartet.

In Schulen wurde der Krieg ebenso thematisiert: ob beim Malen von Ukraine-Flaggen oder Aktionen, wie z.B. an unserer Schule der Ukraine-Tag, an dem Spenden für die Ukraine gesammelt wurden. Ich denke nicht, dass ein Krieg außerhalb Europas jemals so thematisiert wurde. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ – sollte dies unsere Sichtweise sein? 

Leichtere Einwanderung als Ukrainer?  

Einwandern als Flüchtling aus der Ukraine scheint einfacher zu sein. Ein Flüchtling außerhalb Europas muss ein langes und sicheres Asylverfahren eingehen. Nach der Ankunft in Deutschland muss eine Bitte um Asyl vortragen werden. Dies ist noch kein Antrag, danach kann er einen Asylantrag stellen. Nun wird der Asylsuchende in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht. Dort müssen sie bis zu sechs Wochen bleiben (am längsten 3 Monate). Die Polizei behandelt ihn nun erkennungsdienstlich (Fingerabdruck, Fotos, Medienberichte, Personenangaben). Dies erfolgt nur nicht, wenn der Asylsuchende unter fünfzehn ist. Es wird geprüft, ob der Flüchtling schon einmal woanders Asyl beantragte. Die Anhörung folgt. Dort wird gefragt, was die Fluchtgründe sind, ob eine Bedrohung vorliegt, was die Folgen einer Rückkehr wären und ob Beweise vorliegen (Fotos, Briefe, Medienberichte etc.) die Entscheidung erhält er dann per Brief. 

Während ein langes Asylverfahren bei einem Flüchtling außerhalb Europas nötig ist, muss der Ukrainer, laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kein Asyl beantragen. Ukrainische Staatsangehörige haben ein anderes schnelleres Verfahren. Wenn sie bis zum 30 November 2022 einreisen, können sie sich 90 Tage visumfrei in Deutschland aufhalten. Danach müssen sie sich bei der Ausländerbehörde registrieren lassen. Dort werden sie einem Wohnort zugeteilt und sie beantragen einen Aufenthaltstitel. Ukrainern ist erlaubt, einen Wohnsitz bei Freunden und der Familie auszuwählen. Dazu dürfen sie mit Erlaubnis der Ausländerbehörde arbeiten. Anderen Flüchtlingen ist dies nicht erlaubt. 

Bevorzugung von Ukrainern im Alltag  

Eine Bevorzugung Ukrainer im Alltag lässt sich auch bemerken. Neben den Hilfs- und Spendenaktionen für Ukrainer zeigen sich im Alltag immer wieder. Flaggen, die aufgehängt werden, Übersetzungen (am Anfang des Krieges) für ukrainische Flüchtlinge die Draußen aufgehängt wurden und auch Spenden von Schülern für Ukrainische Schüler (Bücher, Schulausstattung etc.) Es ist wohl auch nicht zu leugnen, dass der Ukraine-Krieg in den sozialen Medien extrem thematisiert wurde und wird. Sollten nicht alle Kriege so viel Aufmerksamkeit wie dieser bekommen?  

Text: Helena / Foto: Wikimedia Commons (Von Lencer – own work, used:Ukraine_adm_location_map.svg by User:NordNordWestUkraine_2022-02-21.svg by User:NordNordWestReliefkarte_Ukraine.png by User:TschubbyListe der Städte in der Ukraine, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=115649203)